, Hösli Elias, HERREN 1

Wie der Phönix aus der Asche!

Unser Fanionteam setzt den stetigen Steigerungslauf in der noch jungen Saison sehenswert fort: auswärts besiegen sie nach drei Niederlagen zum Saisonstart die bis dahin noch ungeschlagenen Grabser mit 5:4 nach Verlängerung!

Doch alles der Reihe nach: am gestrigen Samstag stand für unsere Jungs der ersten Mannschaft das erste Auswärtsspiel in dieser Saison auf dem Programm. Um 17:00 traf man auf den klar favorisierten UHC R. Grabs-Werdenberg, seinerseits in dieser Spielzeit noch ungeschlagen und letztjähriger Playoff-Teilnehmer in der 2. Liga GF.
 
Gameplan bewährt sich erneut
Die Hurricanes nahmen sich wie bereits im letzten Spiel vor, nicht zu offensiv zu agieren und aus einer stabilen Defensive heraus, offensive Nadelstiche setzen zu wollen. Dieser Gameplan von Spielertrainer Matthias «Winti» Winteler zeigte sich auch zu Beginn dieser Affiche sehr effektiv. Die Wirbelwinde machten ihren Job in der Defensive nämlich bravourös und nahmen die besten Einzelspieler des Gegners gekonnt aus dem Spiel. Auch in der Offensive kam man immer wieder zu nennenswerten Chancen. So auch in der 19. Spielminute, als Jonas Hösli zu einem Flügellauf über die linke Seite ansetzte und vom letzten gegnerischen Verteidiger nur noch regelwidrig gestoppt werden konnte – die logische Folge: Penalty für die Gäste! Es war dann Headcoach Winti selbst, der sich dieser Verantwortung annahm und den fälligen Strafstoss ausführte. Er lief an, blieb ruhig und sehr kontrolliert, dann eine, zwei Körpertäuschungen und drin war der Ball! Souverän stellte "Winti" auf 1:0 für seine Farben!
 
Ein munteres Hin und Her
Im zweiten Umgang blieben die Hurricanes ihrer Taktik weiterhin treu und standen defensiv weiter sehr stabil. In der 27. Spielminute gelang den Hausherren dann aber doch der erste Treffer – gemessen an den Spielanteilen war dies auch sicherlich nicht ganz unverdient. Doch liessen sich die Glarner durch sowas verunsichern? Nein, mit Nichten! Praktisch im direkten Gegenzug stellten die Hurricanes nach einem abgefangenen Grabser Vorstoss blitzschnell um und fanden sich rasch in einem drei gegen eins vor dem Tor des Heimteams wieder: Janis Kamm auf Sandro Zanoni, dieser wunderbar zurück auf Kamm und jener schloss diese sehenswerte Kombination souverän zur erneuten Führung für die Gäste ab! Ein ganz wichtiger Treffer für die Moral der Glarner, konnte man den Ausgleich doch gleich wieder kontern. In der Folge kamen beide Teams wieder zu vielversprechenden Chancen, doch es dauerte bis in die 35. Minute, bis zum nächsten Treffer. Nun waren wieder die Hausherren am Zug: mit einem perfekt platzierten Freistoss glichen sie die Partie abermals aus, was dann auch gleich der Stand zur zweiten Pause war.
 
Wie der Phönix aus der Asche
Wieder waren 40 Minuten gespielt und die Hurricanes hielten absolut mit. Alles war offen, doch an diesem Punkt war man schon einige Male und doch sollte es dann am Schluss nicht reichen. Heute sollte sich das aber endlich ändern! Coach Winti, sonst nicht wirklich bekannt als grosser Philosoph, redete seinen Jungs in der Pause nochmals ins Gewissen und forderte, dass wir uns nun «wie der Phönix aus der Asche» erheben und nicht aufgeben bis zum Schluss! Und es schien, als würden diese Worte ihre Wirkung nicht verfehlen: denn in der 46. Spielminute folgte der nächste schnelle Konter der Glarner – und auch dieser konnte sich absolut sehen lassen: Pirmin «Piri» Winteler zog mit viel Schwung aus der eigenen defensiven Ecke, bediente aus vollem Lauf Luca Wiederkehr, dieser sensationell direkt weiter auf Hurricanes-Captain Marco Schlittler, welcher im Stile eines richtigen Knipsers kalt wie eine Hundeschnauze zum 3:2 für seine Farben einschob – wow! Doch leider sollte der Glarner Höhenflug (wieder) nur von sehr kurzer Dauer sein. Denn binnen weniger Minuten wandelten die Grabser mit zwei Treffern den Rückstand in eine abermalige Führung um. «Nicht schon wieder!», dachten sich wohl viele der Hurri-Protagonisten. «Nicht schon wieder eine über weite Strecken sehr gute Vorstellung kurz vor Schluss einfach hergeben!» Doch es kam noch schlimmer: es folgte nämlich ein Powerplay für die Hausherren, was der Glarner Offensive noch mehr den Wind aus den Segeln nahm. Doch das Boxplay der Wirbelwinde konnte sich absolut sehen lassen. Keine zwingende Chance liess man dem Heimteam zu und überstand so diese äusserst heikle Situation unbeschadet. Doch nur noch knapp fünf Minuten zu spielen und es musste noch etwas passieren. Knapp eine Minute vor Schluss nahmen die Glarner dann ihr Time-Out, schworen sich nochmals ein und setzten wie so oft nochmal alles auf eine Karte. Will heissen: Goalie Heierle raus und sechster Feldspieler rein. Doch es musste schnell gehen – sehr schnell, denn es ging mit einem Freistoss für die Hausherren weiter und der Ball musste zu allererst einmal gewonnen werden. Der Ball konnte dann auch schnell erobert werden und dann ab nach vorne. Sandro Zanoni bediente mit einem seiner genialen Zuspiele Pirmin «Piri» Winteler quer durch die gesamte Grabser Abwehr. Piri feuerte dann einen seiner gefürchteten Striche von Schüssen ab und ein lautes Scheppern erklang in der Halle, dann ausgelassener Jubel bei den Hurricanes!! Piri’s Geschoss traf zwar nur den Pfosten doch Captain Schlittler stand goldrichtig und reagierte blitzschnell und schob den Ball die wenigen aber alles entscheidenden Zentimeter über die Linie zum Ausgleich für die Wirbelwinde! Und das alles ohne Goalie, mit vollem Risiko und nur wenige Sekunden vor Drittelsende – was für ein Thriller!
 
«Verlengerig chani»
Wenige Augenblicke später war der Punktgewinn der Hurricanes dann endlich im Trockenen, doch die Ausbeute konnte noch verdoppelt werden und so war der Fokus nach der kurzen aber sehr euphorischen Freude über den ersten Punkt sogleich wieder beim Spiel und genauer gesagt in der Verlängerung: in dieser kamen beide Mannschaften zu nennenswerten Möglichkeiten, doch Hurricanes Schlussmann Andreas Heierle hielt sein Team mit wichtigen Paraden weiter im Spiel. Dann folgte der grosse Auftritt von Nico Lehmann, in der Pause nach der regulären Spielzeit meinte er noch auf der Bank «Verlängerig chani dä!». Dann kam er auch gleich in seinem ersten Einsatz aufs Feld und lief sich zentral vor dem Tor frei, wurde perfekt durch Captain Marco Schlittler angespielt und versenkte den Ball wunderbar im Grabser Tor! – Ja, der «cha Verlengerig», definitiv! Was für ein Spiel, was für ein Finale, was für eine Geschichte!
 
Eine Wiederholung und alle Highlights dieser hochspannenden Affiche findest du hier!
 
Die Hurricanes schlagen also den Favoriten aus dem Rheintal sensationell mit 5:4 nach Verlängerung und sichern sich so absolut verdient die ersten Punkte der noch jungen Saison und konnten so die rote Laterne abgeben. Nach zuletzt drei Niederlagen in Serie erhoben sie sich wie der Phönix aus der Asche und überraschten den Favoriten mit einem cleveren Gameplan, viel Leidenschaft und der endlich wiedergefundenen Effizienz! Nichtsdestotrotz gilt es für unser Fanionteam weiter hart zu arbeiten in den Trainings. Bereits am kommenden Sonntag geht es in Schaffhausen weiter mit dem nächsten Meisterschaftsspiel – mal schauen, ob es wieder für Punkte reicht, unsere Jungs geben jedenfalls wieder alles dafür!
 
  
UHC R. Grabs-Werdenberg – Hurricanes Glarnerland Weesen          4:5 n.V.       (1:0 / 1:2 / 2:2/ 0:1)
Tore: 19’ M. Winteler (PS) 0:1, 27’ Grabs 1:1, 27’ J. Kamm (Zanoni) 1:2, 35’ Grabs 2:2, 46’ Schlittler (Wiederkehr) 2:3, 47’ Grabs 3:3, 50’ Grabs 4:3, 60’ Schlittler (P. Winteler) 4:4, 64’ N. Lehmann (Schlittler) 4:5
Strafen: 0 Mal 2’ gegen Grabs, 1 Mal 2’ gegen Hurricanes
Bester Spieler Hurricanes: Marco Schlittler
 
 
Hurricanes Glarnerland Weesen:
Heierle (TW)
M. Winteler, Löffler, Schlittler(C), Wiederkehr, P. Winteler
E. Hösli, Gächter, Zanoni, J. Kamm, J. Hösli
Schneider, Steiner, N. Lehmann, Hugelshofer, Wild
 
Bilder: Ronja Weber, Reto Schneider
Highlights / Stream: UHC R. Grabs-Werdenberg